Name: Sophie Scholl
Heidelberger Theaterpreis 2018!
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Das Stück
In parallelen Handlungssträngen wird das Leben der historischen Sophie Scholl und einer Jurastudentin gleichen Namens im Heute miteinander verwoben.
Sophie Scholl steht kurz vor dem Abschluss in Jura. Nur mit einem sehr guten Abschluss kann man Richter oder Staatsanwalt werden. Und dafür hat sie jahrelang gekämpft – dafür müsste sie als Zeugin in einem Gerichtsverfahren gegen ihren Professor nicht einmal lügen – nur schweigen. Aber da gibt es noch die historische Sophie Scholl – ein Name, der zur Aufrichtigkeit zwingt? Wer war Sophie Scholl wirklich? Das engagierte Hitlerjugend-Mädel? Die geborene Widerstandskämpferin? Oder einfach die, die nicht geschwiegen hat und deswegen zum Tode verurteilt wurde. Jetzt steht ihre Namensvetterin im 21. Jahrhundert vor Gericht und muss aussagen. Muss sich entscheiden: Schweigen oder die Wahrheit sagen. Ganz einfach. Ganz einfach?
Das Gerichtsverfahren hat tatsächlich stattgefunden. Ein Professor in Hannover hat sich vor dem Landesgericht Hildesheim verantworten müssen, einen Handel mit Doktorarbeiten betrieben zu haben, indem er Juristen gegen Geld zu einer Promotion verhalf.
Nach dem Tod von Sophie Scholls Schwester Inge wurde der Briefwechsel von Sophie Scholl mit Fritz Hartnagel öffentlich zugänglich gemacht. Die neuen Erkenntnisse hieraus sind in die Rückblenden der historischen Sophie Scholl eingeflossen.
Laut Laudatio des Heidelberger Theaterpreises hat die Inszenierung „ein vermeintlich abgelutschtes Thema wieder lebendig gemacht“.
Die Autorin
Rike Reiniger wuchs in Bochum auf. Sie studierte Regie und Dramaturgie in Prag und Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Sie inszenierte in der freien Szene Berlins, gründete das interkulturelle Theater-Ensemble „Kumpanya“ mit. Später ging sie an die Landesbühnen Sachsen, das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen und das theater junge generation Dresden. Ihr erster Prosatext „Wolfsliebe“ erschien 2013 im Klak Verlag. Rike Reiniger arbeitet als Regisseurin und Autorin in Berlin.
Aufführungsrechte
Theaterstückverlag Korn-Wimmer, München
Mitwirkende
Regie und Dramaturgie Anschi Prott Regieassistenz Anita Martini Flyer/Fotos/graphische Gestaltung Andreas Prott Sophie Scholl Marget Flach Weitere Aufführungstermine
Donnerstag, 6. Oktober 2022, 10:30
Donnerstag, 6. Oktober 2022, 20:00
Gastspiel im Bürgerhaus Unterföhring
Münchner Str. 65
85774 UnterföhringGastspiele
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Pressekritiken
Münchner Merkur, 17. März 2017
Leichtfüßiges Lehren
„Sophie Scholl“, Teamtheater
Es ist ein Lehrstück. Rike Reinigers Drama „Sophie Scholl“ wendet sich an Schüler. Seine Uraufführung feierte es vor einigen ]ahren in Wien, unterstützt vom österreichischen Bildungsministerium. Der Auftrag: Die historische Figur der Widerstandskämpferin sollte einem jungen Publikum nahegebracht werden. Im Münchner Teamtheater schlüpft nun Marget Flach unter der Regie von Anschi Prott in die mythisch überhöhte Rolle. Doch im Gegensatz zu den bekannten Filmen spielt sie auf der Bühne, einem Baukastensystem, eine Doppelrolle: die Sophie Scholl der Weißen Rose und eine heutige Sophie Scholl, eine stinknormale, angepasste Jurastudentin, die von der Karriere träumt und in einem Prozess als Zeugin auftreten soll. Dieser könnte sie entweder das Prädikatsexamen kosten oder die eigene Redlichkeit, je nachdem, was sie aussagt.
Flach ist großartig. Scheinbar leichtfüßig wirbelt sie durch den Monolog, der gar keiner ist, sondern zahlreiche Dialoge enthält. Neben den Sophies – die Widerstandskämpferin taucht immer wieder auf – gibt sie den heimtückischen Professor, die unbescholtene Uni-Sekretärin, den Gestapo-Mann und, und, und. Mit teils in Karikatur übergehendem Mienenspiel und rapiden Wechseln zwischen Tragödie und Komödie verleiht sie nicht nur der Juristen-Sophie, sondem auch der historischen Scholl ein menschliches Antlitz. Letzterer reißt sie damit die mythische Maske vom Gesicht: „Helden sind eine Erfindung derer, die sie brauchen“, heißt es da.
Viele Texte des Dramas entstammen dem Briefwechsel von Sophie Scholl und ihrem Verlobten Fritz Hartnagel. Er illustriert, dass die Weiße-Rose-Kämpferin nicht als solche geboren wurde, sondern einen langen Reifeprozess durchlief – vom kichernden BDM-Mädel bis zur Ethos und Humanität verpflichteten Kantianerin. Indem sich die historische Sophie als normaler Mensch entpuppt, der Gutes tat, wird sie fürs Publikum greifbarer, näher – und offeriert jedem die Möglichkeit, sich vom Mitläufer zum denkenden Individuum zu wandeln. KATRIN HILDEBRAND
Schülerstimmen
Eine Lehrerin hat uns Stimmen von Schülern aus einer Nachbesprechung zugesandt:
… der Höhepunkt des Stückes, war das Ende… das Ende wurde jedoch nicht von der Regisseurin entschieden, sondern das Stück wurde abrupt abgebrochen und der Zuschauer musste selbst überlegen, wie sich die Figur entschieden hätte. Ein großartiges Stück.
Die Übertragung des Dilemmas der Sophie Scholl aus den vierziger Jahren auf die heutige Sophie Scholl fand ich besonders gelungen. Soll sie sich selbst bevorzugen, oder wie ihre Namensverwandete eine Heldin sein?
Mir hat das Stück sehr gut gefallen, weil Weiße-Rose-Sophie Scholl nicht nur als Heldin und große Widerstandskämpferin dargestellt wurde, sondern auch als Person. Sie hatte auch ihre kleinen und großen Probleme. Auch die Handlung der gegenwärtigen Sophie Scholl stellte eine moralische Frage. Es brachte die Zuschauer, inklusive mir, zum Nachdenken, was auch wohl die Absicht der Regisseurin war.
Die Schauspielerin war gut für die Rolle geeignet, mit einer sehr guten Körpersprache und ebenso guter Interaktion mit dem Publikum, sowie deutliche Wechsel zwischen den Figuren. Am besten gefiel mir das Ende, mit einer tief moralischen offenen Frage, die mich selbst auch noch jetzt drei Tage später beschäftigt.
Die Lehrerin C.L. zum Stück:
Ich finde die Inszenierung einen gelungen Versuch, das Publikum zum Denken anzuregen, vor allem, ein junges Publikum. Die Frage, wie würdet ihr euch entscheiden, beschäftigte meine Schüler intensiv, das Klassengespräch und die Diskussion in der darauffolgenden Stunde zeigten deutlich, dass die Schüler durch das Stück sehr berührt wurden. Es ist eben nicht eine Geschichtsstunde, mit anschließender Frage, was hättest du getan, sondern eine brandaktuelle Frage: was tust du jetzt?
Szenenfotos
Fotos von der Hauptprobe am 12. März 2017 im Teamtheater München. Alle Fotos sind © Copyright by Andreas Prott.
Videos
Kurzer Trailer
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Dieses Stück wird aufgeführt mit freundlicher Empfehlung der Weiße Rose Stiftung e.V.
Pädagogische Projekte können dort als Ergänzung der Aufführung gebucht werden unter: info@weisse-rose-stiftung.de
Presse- und Lehrerinfo
Informationen zum Stück für die Presse und für Lehrer können Sie hier herunterladen.