Andorra
Das Stück
„Andorra“ ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Max Frisch.
Andri wächst im fiktiven Staat Andorra als Ziehsohn eines Lehrers auf. Als Jude wird er von der Bevölkerung geduldet, hat aber mit Ausgrenzungen und Ressentiments zu kämpfen. Die Andorraner wissen, was einen guten Bürger ausmacht und kennen sich deshalb mit den Fehlern der Fremden aus. Als das Land von den Schwarzen, einem überlegenen und antisemitischen Staat, bedroht wird, schlagen die Anfeindungen in Gewalt um. Um ihn zu schützen, offenbart ihm sein Ziehvater seine tatsächliche Herkunft: Andri entspringt einer unehelichen Liaison. Doch nach all den Jahren kann er seine jüdische Identität nicht mehr aufgeben – zu gründlich hat ihn seine Umwelt von seinem Anders- und Fremdsein überzeugt. Am Ende sehen die Bürger tatenlos zu, wie Andri ermordet wird.
Das Stück hat eine aktuelle gesellschaftliche Relevanz. Zwischen Terrorismusangst und realer Gefahr rettet sich mancher in phrasenhaften Patriotismus. Frisch legt den Finger in die offene Wunde und entlarvt schonungslos Feigheit, Rassismus und deren Folgen.
Die Inszenierung zeigt die Themen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung in eindringlicher Groteske.Der Autor
Max Rudolf Frisch (* 15. Mai 1911 in Zürich; † 4. April 1991 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller und Architekt.
Nach einem abgebrochenen Germanistikstudium wechselte er zur Architektur und arbeitete viele Jahre als Architekt. Erst nach dem Erfolg des Romans „Stiller“ widmete er sich vollständig der Literatur.
Neben den Theaterstücken „Andorra“ und „Biedermann und die Brandstifter“ erreichte er mit seinen drei Romanen „Stiller“, „Homo Faber“ und „Mein Name sei Gantenbein“ ein großes Publikum.
Aufführungsrechte
Suhrkamp Verlag AG
Aufführungstermine
Wegen Corona wurde diese Gastspielproduktion auf 2023/2024 verschoben. Anfragen nehmen wir jederzeit entgegen.